Fenster

Muss man laut Mietvertrag regelmäßig lüften?

Jedes Jahr, wenn die Temperaturen sinken, stellen sich einige die gleiche Frage: wie lüfte ich in dieser Zeit am besten? Gerade für Mieter ist das eine wichtige Frage, da auf sie besondere Verpflichtungen bezüglich dem Lüften zukommen. Welche das sind, was es bedeutet, „richtig“ zu lüften und warum dies wichtig ist, wird im weiteren Verlauf erklärt.

Was muss ich als Mieter beachten?

Im Mietvertrag finden sich häufig Klauseln, die besagen, dass der Mieter zur ausreichenden Belüftung verpflichtet ist. Diese allein sind rechtskräftig, aber auch ohne den Zusatz müssen Mieter auf einiges achten, da sie eine Sorgfaltspflicht gegenüber der Mietwohnung haben und nach §§ 541, 543 Abs.2 S.1 Nr. 2 BGB Sorge zu tragen haben, dass der vertragsgemäße Gebrauch der Mietwohnung erhalten bleibt. Dies bedeutet, dass nach dem Auszug die Wohnung noch bewohnbar sein muss. Wer nicht richtig lüftet riskiert Schäden, wodurch die Sorgfaltspflicht verletzt wird. Im Einzelfall kann das sogar als Kündigungsgrund ausreichen.

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Wie lüfte ich richtig?

Vermieter können von ihren Mietern verlangen, dass sie nach den Grundsätzen der sogenannten Stoßlüftung lüften. Konkret bedeutet das, dass für 5 bis 10 Minuten die Fenster zu öffnen und für einen Durchzug zu sorgen ist. Ein berufstätiger Mieter muss mindestens zweimal täglich auf diese Weise lüften. Von Mietern, die berufsuntätig sind oder von zu Hause arbeiten, können Vermieter zusätzliches Lüften verlangen und auch bei zwei Mietern kann bis zu viermal tägliches Stoßlüften von etwa 3 bis 8 Minuten erwartet werden. Das Lüften wird auf das Heizen abgestimmt: die Heizung sollte abgedreht sein, wenn die Fenster geöffnet sind.
Je nach Bauart und Alter des Hauses kann sich die ideale Häufigkeit und Dauer des Lüftens unterscheiden. Sollte es zum Beispiel bereits früher zu Schimmelbildung gekommen sein, kann es sein, dass ein einzelner berufstätiger Mieter dreimal am Tag für 10 bis 15 Minuten lüften sollte. Deshalb bietet es sich an, die Erfahrung des Vermieters zu nutzen und nach Hinweisen zum richtigen Lüften zu fragen.

Was passiert, wenn ich nicht richtig lüfte?

Wer nicht richtig lüftet riskiert Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. Wenn nicht ordentlich gelüftet wird, setzt sich die Feuchtigkeit an den kältesten Stellen der Wohnung ab und schafft somit ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Sollte man vergessen bei Frostbeginn die Heizung aufzudrehen, kann es sogar zu einem Rohrbruch kommen. Für diese Schäden müsste der Mieter aufkommen, denn es ist die Pflicht des Mieters die Wohnung im vertragsgemäßen Zustand zu halten und ausreichend zu lüften. Ansonsten erfüllt der Mieter nicht die Bedingungen des Mietvertrags und verletzt damit die Sorgfaltspflicht.

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